Der Begriff „Boazn“ hat seinen Weg vom hebräischen „bajit“ בַּיִת)) über das Jiddische „bajis“ (die beide einen Begriff für Haus darstellen) in den Bayrischen Sprachgebrauch gefunden. Eine Boazn beschreibt ein kleines Lokal, das meist den Ruf einer etwas zwielichtigen Kneipe genießt. Im Regelfall besteht die Boazn aus nicht mehr als einem Bar-Tresen, in etwa 5 Barhockern und einem Novoline-Spielautomaten in der Ecke.
Doch eigentlich zeichnet sich die Münchner Boazn durch seine Ur-Gemütlichkeit, seine immergleichen Bierdimpfeln und das Gefühl von Heimat aus. Dieses Gefühl immer gleichzeitig Fremder in diesem Mikrokosmos Stamm-Kneipe zu sein und doch mit derselben mürrischen, vertrauten Miene des Boazn-Besitzers um jede Uhrzeit ein Fassfrisches Helles eingeschenkt zu bekommen. Es dauert nicht lange, da wird jeder Gast Teil der Stammmannschaft, das sonstige Rauchverbot wird etwas gelockert und man findet sich noch jenseits der Öffnungszeiten in hitzigen Stammtischdiskussionen wieder. München ohne seine Boazn wäre also undenkbar.